Aix-en-Provence: Die Kunst des schönen Lebens

Unweit von Marseille liegt das zauberhafte Städtchen Aix-en-Provence, welches vor allem als Heimat des Malers Paul Cézanne bekannt geworden ist. Dieser war von dem Licht und der Natur der den Ort umgebenden Landschaft – der Provence – fasziniert und bannte diese immer wieder in seinen Gemälden auf die Leinwand.

von Tanja Tauchhammer

Heutzutage ist Aix-en-Provence ein beliebtes Reiseziel für all jene, die die entspannte und leicht verschlafene Lebensweise der Südfranzosen lieben und dabei nicht auf Kulturgenuss verzichten möchten. Die charmante Stadt, deren historische Ursprünge bis zu den Römern reichen, beheimatet gleich mehrere Museen, die das Herz jedes Kunstliebhabers höherschlagen lassen. Ganz nah kommt man Paul Cézanne im Atelier Cézanne, welches noch in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist, inklusive persönlicher Gegenstände des Meisters wie Kleidungsstücke, Malerpalette und Staffelei.

Kunstgenuss im Überfluss

Das Musée Granet wurde bereits 1765 gegründet und befindet sich in der Priorei des Malteserordens im Mazarin-Viertel. Hier kann man einige Werke von Paul Cézanne, aber auch Ölgemälde von Peter Paul Rubens und temporäre Ausstellungen von kontemporären Künstlern wie David Hockney bewundern. Beherbergt in einer ehemaligen Kapelle unweit des Musée Granet, befindet sich in Granet XXe die Privatsammlung des Schweizer Sammlerehepaars Jean und Suzanne Planque, welche aus über 300 Werken der Impressionisten und Post-Impressionisten wie Monet, Van Gogh, Degas und anderen Größen wie Bonnard, Picasso, Braque und Dubuffet besteht. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Caumont Centre d’Art, ein prachtvolles Palais aus dem 18. Jahrhundert, das 2010 zu einem Kunstzentrum umgebaut wurde und fortan Ausstellungen der großen Namen der Kunstgeschichte, von der Antike bis heute, präsentiert. Nach dem Kulturgenuss bietet das dazugehörige, barock dekorierte Café Caumont Kaffee und Kuchen für die verdiente Stärkung an.

Etwas außerhalb der Stadt kann man im Château La Coste in die unterschiedlichen Facetten zeitgenössischer Kunst und Architektur eintauchen und dabei gleichzeitig den dort gekelterten Bio-Wein verkosten. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2011, kann man auf 500 Hektar 40 kontemporäre Kunstwerke z.B. von Louise Bourgeois und temporäre Open-Air Kunstinstallationen, die von der umgebenden Landschaft inspiriert wurden, bestaunen. Sehr zu empfehlen sind auch die drei Restaurants der Domäne.

Französisches Savoir-vivre

Wer seinen Kulturhunger gestillt hat, der kann in den zauberhaften Gässchen und Plätzen der Altstadt von Aix-en-Provence das Lebensgefühl der Südfranzosen bei einem Aperó im Schanigarten in sich aufsaugen. Besonders schön sitzt man am Place Richelme, wo auch täglich ein Grünmarkt stattfindet, auf dem man lokale Produkte wie Lavendelhonig, Käse und Wurstwaren erstehen kann. Unweit davon kann man im Maison Weibel hausgemachte Kuchen und Törtchen schnabulieren. Auf der Rue d’Italie findet man bei Léonard Parli Calissons, die traditionelle Süßigkeit der Stadt aus Mandeln, kandierten Melonen und Zucker. Auf dem Bauernmarkt auf dem Place Verdun kann man sich durch die hausgemachten Produkte kosten und frische Austern genießen. Fast wie einem Instagram-Feed entsprungen wirkt der Blumenmarkt auf dem Place de L’Hotel de Ville, dem Rathausplatz von Aix-en-Provence.

In der Boutique Rose et Marius findet man duftende Souvenirs für Körper und Heim – die wunderschön verpackten Parfums und Kerzen werden in der Provence hergestellt und sind das ideale Mitbringsel für Freunde und Familie. Weitere handgemachte Geschenke Kleidung, Schmuck und Korbtaschen kann man auf den Märkten auf dem Cours Mirabeau, in der Rue Thiers und auf dem Place Verdun erstehen.

(c) Fotos: Tanja Tauchhammer/Thomas Luppo/Sophie Spiteri/Andrew Pattman

Pflichtprogramm für jeden Aix-en-Provence Besucher ist der Cours de Mirabeau, eine Prachtallee, gesäumt von Platanen und unzähligen Restaurants und Kaffeehäusern, welche in einem der Wahrzeichen der Stadt, der Fontaine de la Rotonde, endet. Sehr zu empfehlen ist hier das Le Mirabeau, wo man ausgezeichnet zu Abend essen kann, freitags gibt es die traditionelle provenzalische Spezialität „Aioli provencal“, Fisch mit Meeresschnecken, Gemüse und Knoblauchmayonnaise. Ausgezeichnet dinieren kann man auch in La Maison Française, wo Chefköchin Elodie Li eine Fusion aus traditioneller und moderner französischer Küche auf die Teller zaubert. Hier kann man den Abend bei einem Cocktail ausklingen lassen und die Eindrücke des Tages auf sich wirken lassen.

Tipps:

Unterbringung:

Hotel Aquabella & Spa Aix en Provence
2 Rue des Étuves, 13100 Aix-en-Provence

aquabella.fr

Museen:

Atelier Cézanne

9 Avenue Paul Cezanne 13100 Aix-en-Provence

atelier-cezanne.com

Château La Coste
2750 Route De La Cride, 13610 Le Puy-Sainte-Réparade
chateau-la-coste.com

Musée Granet
Place Saint-Jean de Malte, 13100 Aix-en-Provence
museegranet-aixenprovence.fr

Granet XXe
Place Jean-Boyer, Rue du Maréchal Joffre,13100 Aix-en-Provence

Caumont Centre d’Art
3 Rue Joseph Cabassol, 13100 Aix-en-Provence
caumont-centredart.com