Gut behütet

 

Text: Ingrid Chladek

Foto: Melling Rondell/Pixelio

„Zwei Dinge wird ein Mann niemals verstehen, das Geheimnis der Schöpfung und den Hut einer Frau.“

(Coco Chanel)

 

Die Geschichte des Hutes beginnt lange vor unserer Zeit: Griechische Handwerker und Reisende trugen Kopfbedeckungen, bei den Römern galt der Hut als Symbol der Freiheit – Sklaven erhielten bei ihrer Freilassung einen Hut. Nach und nach wurde er dann auch für Männer gesellschaftsfähig.

 

Hüte aus Stroh wurden als Schutz vor der Sonne getragen, erst ab dem 12. bis 13. Jahrhundert wurde der Hut zum Standeszeichen der Bürger. Es entwickelte sich das Handwerk des Hutmachers, die kunstvolle, mit Pfauenfedern oder Biberhaar verzierte, Filzhüte und Barrets schufen. Ab dem 14. Jahrhundert begannen auch Frauen Hüte zu tragen. Um 1800 kamen reich dekorierte Schutenhüte, genähte Hauben, die mit  einer Schleife gebundenen Band unter dem Kinn befestigt werden, in Mode. Bei den Männern war das Tragen bestimmter Hüte Ausdruck ihrer politischen Gesinnung, so gab es in Schweden sogar eine Partei, die sich Hattarne („Hüte“) nannte.  Zu dieser Zeit entstanden Hüte, die auch heute noch populär sind. Allen voran der Zylinder, die Melone und der Homburger, ein Filzhut mit eingefasster Krempe. Der als Kreissäge bekannte Strohhut aus Italien sowie der Trilby waren weitere Hutkreationen dieser Epoche.

 

Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts trugen Frauen üppig verzierte Hüte mit breiter Krempe. Je schicker und auffälliger der Hut, desto höher war der gesellschaftliche Status. Dies gilt ja auch heute noch bei dem Pferderennen von Ascot. In den zwanziger Jahren wurden Hüte von Mützen abgelöst. In den Fünfziger Jahren machte Jackie Kennedy den Pillbox-Hut zu einem Klassiker. Mit der Jahrtausendwende begann man Kopfbedeckungen neu zu entdecken: Baseball-Caps und klassische Hüte wie Zylinder, Melone oder Homburger, aber auch Panama Hüte oder Flat Caps.

 

Grundsätzlich gilt: Jeder Hut besteht aus einem Kopfteil und einer Krempe. Hat er keine Krempe, dann bezeichnet man die Kopfbedeckung als Kappe oder Mütze – mit oder ohne Schild. Doch wie finden Sie nun den richtigen Hut? Dabei kommt es vor allem auf Ihre Gesichtsform an. Wichtig bei der Wahl des passenden Hutes ist es, dass Ihr Kopf und Ihr Gesicht zusammen mit dem Hut einen harmonischen Gesamteindruck ergeben. Das bedeutet, dass die Proportionen von Hut und Gesicht aufeinander abgestimmt sein sollten. Denn Sie können mit der Hutform Ihre Gesichtsform proportional ausgleichen und optimieren.

 

Feine Gesichtszüge oder eher kleine Frauen sollten nicht mit Hüten überfrachtet werden, die eine sehr breite Krempe und eher grobe Verzierungen haben.

 

Doch welche Modelle passen nun zu welcher Gesichtsform? Klassiker wie die Melone beweisen sich als echte Allround-Talente: sie stehen eigentlich jeder Frau. Ähnlich der Fedora-Hut, der mit seiner breiten Krempe vorteilhaft für längliche Gesichter ist, während seine Kopfhöhe breite Gesichter streckt. Hüte, die ein rundes Gesicht strecken sind z.B. die Melone, der Fedora-Hut oder der Panama-Hut. Bei einem herzförmigen oder eckigen Gesicht sollte man eher runde Hüte mit einer flachen oder breiten Krempe wählen, wie z.B. den Schlapphut oder aber eine Baseball-Mütze.

 

Nehmen Sie sich Zeit bei der Wahl des passenden Hutes!