Inspiriert vom Leitspruch Kaiser Franz Josephs „Viribus Unitis – Mit vereinten Kräften“, gründete Thomas Hiden 2017 seine eigene Uhrenmarke. Seither werden im Wienerwald einzigartige Luxus-Uhren designt und gefertigt.
Sowohl für Designliebhaber als auch für Geschichtsinteressierte ist eine Viribus Unitis Uhr das ideale Accessoire, so steckt hinter den Designs meist eine Historie, die durchaus staunen lässt. „Den Namen der Marke habe ich zum Beispiel vom damals größten k.u.k. Schlachtschiff Österreichs abgeleitet und auch die optischen Elemente, wie etwa der asymmetrische Anker, entstammen derselben Inspirationsquelle“, erklärt Eigentümer Hiden im Interview mit SOCIETY.
Andere Modelle sind wiederum von den Lackierungen militärischer Flugzeuge aus der Habsburgerzeit beeinflusst. Die verschiedenen Kollektionen lehnen sich an den Naturelementen „Luft“, „Wasser“ und „Erde“ an und sind auf je 200 Stück limitiert und nummeriert. Teils auffällige Farbdesigns und die Verarbeitung von Bronze, Stahl und Carbon ergeben einzigartige Entwürfe. Die sogenannte „Sandwich-Bauweise“ der einzelnen Teile schafft zudem einen mehrdimensionalen Eindruck. Hiden arbeitet gerne mit färbiger Leuchtmasse, etwa bei den Sekundenzeigern oder am Ziffernblatt, dabei ist ihm aber eine klare und übersichtliche Linie ebenso wichtig. „Ich finde diese Gegensätzlichkeit mit teils gewagten Farben auf der einen und der Geradlinigkeit auf der anderen Seite extrem spannend“, ergänzt er.
Das Team, das hinter dieser außergewöhnlichen Marke steht, formiert sich neben Thomas Hiden auch noch aus seinem Sohn und einem Wiener Uhrmacher. „Mein Sohn lernt gerade das Uhrmacherhandwerk und für den Designprozess bin ich zuständig“, erklärt er stolz. Jede Uhr wird erst nach der Bestellung direkt für den jeweiligen Kunden gefertigt. „Die Nummer 1 jeder Serie behalte aber immer ich“, so Hiden. Die einzige, die der Eigentümer bis dato weitergegeben hat, ging an den Enkel des letzten österreichischen Kaisers, Karl Habsburg-Lothringen, der nun stolzer Träger einer Viribus Unitis Uhr mit der Nummer 1 ist. „Die Übergabe des Modells war schon ein sehr besonderer Moment für mich“, erinnert sich der Uhrendesigner.
Die verbauten Uhrwerke kommen von einem namhaften Schweizer Hersteller, in der Manufaktur im Wienerwald werden die Uhren dann in Handarbeit zusammengebaut. „Auch Sonderwünsche können wir gerne erfüllen, auch wenn diese erfahrungsgemäß eher selten sind“, so der Eigentümer. Kunden aus aller Welt erfreuen sich bereits an den Uhren „Made in Austria“ und auch zukünftig soll Viribus Unitis bei internationalen Händlern zu erhalten sein. Zu allererst soll aber der österreichische Markt weiter bearbeitet werden. „Ich wünsche mir für meine Marke einen sukzessiven Aufbau, weil ich Entwicklungen bevorzuge, die ihre Zeit brauchen und die nehme ich mir auch.“
Den Traum, eine eigene Uhr zu kreieren, hatte Thomas Hiden schon lange. Pläne für seine ganz persönliche Taucheruhr wurden aber immer wieder zurück in die Schublade gesteckt, bis er sich vor vier Jahren schließlich dazu entschied, sein Traumprojekt „Uhr“ endlich zu verwirklichen. So entstand die Luftkollektion, deren Farbgebung angelehnt war an die Flugzeuglackierungen der k.u.k. Zeit. „Mir war es aber immer wichtig, kein zeitgeschichtliches Monument zu bauen, sondern die Einflüsse raffiniert und unterschwellig einzuarbeiten“, betont er.
Danach folgte die Landkollektion, die sowohl in Österreich designt als auch gefertigt wird. Jede einzelne der Uhren wird außerdem nachjustiert und auf Druck abgeprüft, um so Topqualität gewährleisten zu können. Mit der Landlinie kam auch die Entscheidung, Viribus Unitis nicht mehr nur als Micro Business online zu verkaufen, sondern die Marke langfristig und nachhaltig weiterzuentwickeln.
Der berühmte italienische Uhrendesigner Italo Fontana ist jedenfalls schon Fan der österreichischen Uhrenmarke. Auf einer Uhrenmesse sprach er Hiden ein großes Lob für seine Designs aus. „Zu hören, dass er das, was ich mache gut findet, war einer der schönsten Momente und gleichzeitig unglaublich motivierend“, fügt er stolz hinzu.
Foto: VIRIBUS UNITIS Watches