Österreichisch-Deutsches Länderforum: Generalversammlung & Vortrag

Das Österreichisch-Deutsche Länderforum mit Präsident Dr. Harald Wögerbauer und Generalsekretärin Mag. Talieh Wögerbauer, lud zur Generalversammlung der Mitglieder des ÖDLF in den Festsaal der Diplomatischen Akademie Wien ein. Anschließend fand eine Diskussionsveranstaltung zum Thema „Trump II und die Konsequenzen“ mit einem Impulsreferat von Dr. Christoph Leitl statt, nach diesem wurde zu einem großen Sommerempfang geladen.

Zum Vortrag:

von Dr. Rudolf Thaler, SOCIETY Repräsentant und ehemaliger Wirtschaftsdelegierter

Leitl : Europa muss rasch handeln

Die USA dominieren mit ihrer Wirtschaftskraft die Welt. Es wird das Recht des Stärkeren praktiziert, womit autokratische Systeme ermutigt werden. Die Welt wird mit Erpressung und Einschüchterung gefügig gemacht. Eine gewisse Brutalität und Bluffen fehlte in der Diplomatie. US-Präsident Donald Trump ist “einfach zu durchschauen”, so Leitl und empfiehlt politischen wie unternehmerischen Entscheidungsträgern: “Fürchtet euch nicht, lasst euch nicht unterkriegen. Wichtig ist, sich auf die Methode zu konzentrieren. Schwäche überzeugt nicht”.  Es erhebt sich die Frage, wie sich 4% der Weltbevölkerung langfristig gegen 96% behaupten können. 

Europa hat alle Chancen 

“Die EU wird wirtschaftlich geschätzt, droht aber politisch von der Bühne abzutreten”, so Leitl. Die EU ist zu langsam. Sie hätte alle Chancen etwas Neues zu machen. Sie muss ihre Stärken weiter ausbauen. Allerdings lähmt das Einstimmigkeitsprinzip. Bei wichtigen Entscheidungen ist eine qualifizierte Mehrheit zielführend. Europa muss sich auch von einem wertemäßigen Kolonialismus verabschieden. 

Die EU gibt im Sicherheitsbereich 500 Mrd. Euro aus, mehr als China und Russland zusammen. Die Mittel werden allerdings nicht richtig eingesetzt. Hilfreich wäre ein Sicherheitsrat für die EU mit der Einbindung von Ländern wie Großbritannien, Norwegen, der Schweiz, der Ukraine und Türkei. 

Leitl: “Europa hat alle Chancen, aber es ist rasches Handeln erforderlich. Mit allen anderen partnerschaftlich zu agieren ist die beste Form, auch Europas Interessen in einer turbulenten und sich dramatisch verändernden Welt wahrzunehmen”. 

“Die beste Investition der EU ist die Investition in die Jugend”, ist Präsident Leitl überzeugt. “Die EU wird sich weiterentwickeln, wenn junge Menschen eingebunden sind”.