Weite Wüstenlandschaften und majestätische Berge, weiße Sandstrände und glasklares Meerwasser, alte Weihrauchbäume und märchenhaft anmutende Wadis, spektakuläre Bauwerke und traditionelle Märkte – die Vielfalt des Sultanats Oman fasziniert und verzaubert.
Geschichte
Die erste Besiedlung des heutigen Gebietes von Oman fand bereits in der Steinzeit statt. Um ca. 2500 vor Chr. war die Region, die man damals „Magan“ nannte, bekannt für die Produktion von Kupfer, welches über Handelsrouten (teils mit Schilfbooten) in das antike Mesopotamien und zu den Indus-Kulturen (heutiges Pakistan und Indien) transportiert wurde. In der Antike brachte Oman der Weihrauchhandel entlang der Weihrauchstraße großen Reichtum und Wohlstand, Handelsnetze wurden aufgebaut und diplomatische Beziehungen zu anderen Zivilisationen geknüpft. Ab dem 6. Jahrhundert wurde der nördliche Teil von Oman Teil des persischen Reiches.
Im 7. Jahrhundert nach Chr. begann die Islamisierung des Landes. Im Oman entstand außerdem die Ibadiyah, eine islamische Rechtsschule, die heute noch immer mehrheitlich in Oman vertreten wird. In dieser Zeit bildeten sich außerdem viele Fürstentümer. Bis in das Mittelalter wechselten sich verschiedene Herrscher-Dynastien ab.
Im 16. Jahrhundert eroberten schließlich portugiesische Seefahrer Städte im heutigen Oman, Mitte des 17. Jahrhunderts wurden sie von der Yaruba-Dynastie (Dynastie der Imame von Oman) wieder vertrieben. Oman breitete seinen Einfluss bis zur Küste Ostafrikas aus, Sansibar wurde zur Hauptstadt. Im 18. Jahrhundert wehrte Ahmad ibn Said persische Eindringlinge ab und wurde anschließend zum Imam des Landes gewählt. Er begründete damit die Said-Dynastie, die bis heute herrschende Dynastie des Landes.
Ab 1798 gewann Großbritannien mit der Unterzeichnung eines Vertrages zwischen dem Sultanat von Maskat und der britischen Ostindien-Kompanie in Oman an Einfluss. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts befand sich das Sultanat schließlich auf dem Höhepunkt seiner Macht. Die Sezession von Sansibar 1856 markierte allerdings das Ende des Wohlstands des Landes.
Die Entdeckung von Öl in den 1920er und 1930er Jahren läutete eine neue Ära für das Land ein – mit der Übernahme von Sultan Qaboos 1970 begann eine weitere zentrale Phase der Entwicklung Omans. Während seiner 50-jährigen Regentschaft führte er das Land in die Moderne, ließ mit den Einnahmen aus der Erdölförderung Infrastruktur, Schulen, Wasser-und Stromversorgung und Häuser errichten. Dem „Vater der Nation“ folgte nach seinem Ableben 2020 sein Cousin Sultan Haitham bin Tariq.






Sehenswürdigkeiten
Eingerahmt von Bergen auf der einen und Meer auf der anderen Seite, begeistert die Haupt- und Hafenstadt Maskat mit ihrer entspannten Atmosphäre und beeindruckenden Kulisse. Die wichtigsten architektonischen Bauwerke sind vergleichsweise „jung“, so etwa die aus ca. 300 000 Tonnen indischem Sandstein errichtete „Große Sultan-Qaboos-Moschee“, die zu den größten Bauwerken ihrer Art zählt und 2001 eröffnet wurde, oder das „Royal Opera House“, das 2011 seine Tore öffnete.
Aus den 1970ern stammt der Sultanspalast „Al-Alam“, der wiederum von zwei Festungen („Mirani und Jalali“) umgeben wird, die bereits im 16. Jahrhundert von den Portugiesen errichtet wurden. Aus der gleichen Zeit stammt auch die „Festung von Mutrah“ von der aus man einen großartigen Ausblick auf den Hafen genießen kann. Ebenfalls auf eine etwas längere Geschichte blickt der „Mutrah Souq“ zurück, der seit Jahrhunderten als Umschlagsplatz für Waren aus aller Welt dient.
In die Vergangenheit reist man in der Oasenstadt Nizwa, die einst die ehemalige Metropole des Landes war. Hier findet man einen klassischen Souk, bekannt für Gewürze und Silber, und die Nizwa-Festung aus dem 17. Jahrhundert. Westlich von Nizwa liegt eine der ältesten Königsstädte des Omans, Bahla, deren Festung – die vermutlich ebenfalls im 17. Jahrhundert erbaut wurde – seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Nur 18 km von der omanischen Küste entfernt liegen die Daymaniyat Inseln, vor denen man wunderbar Schnorcheln und Tauchen kann. Mit etwas Glück begegnet man hier sogar Walhaien.
Etwa 1,5 Stunden von Maskat entfernt erwartet Reisende die fantastische Bergwelt des Hadschar-Gebirges. Dort befindet sich auch der höchste Berg des Landes (3000 Meter), „Jebel Shams“. Vom „Jebel Shams Plateau“ (2000 Meter) aus hat man einen großartigen Blick auf den „Grand Canyon des Omans“, der 1000 Meter tiefen Schlucht „Wadi Nakhar“. Türkisfarbene Naturpools, imposante Wasserfälle und wilde Feigenbäume erwarten Reisende im „Wadi Shab“.
Die schönsten Strände befinden sich im Südwesten des Landes, in der weihrauchreichen Region Dhofar. Dort treffen weiße Sandstrände auf türkisfarbenes Wasser. Ein besonderes Naturschauspiel bieten die „Blowholes“ – Meereshöhlen aus denen durch den Druck der Wellen bis zu zehn Meter hohe Wasserfontänen in den Himmel schießen.
Kulinarik
Was heute als omanische Küche bekannt ist, hat sich über Jahrhunderte entwickelt und ist eine Verschmelzung von arabischen, afrikanischen und südasiatischen Einflüssen.
Als Basis zahlreicher Hauptgerichte fungiert Reis, der mit Gemüse, Fleisch oder Fisch serviert wird. Zudem sind Gewürze wie Zimt, Kardamom, Nelken oder Muskat unverzichtbar. Eines der bekanntesten Gerichte, welches vor allem zu Feiertagen zubereitet wird, ist „Shuwaa“. Hierfür wird bevorzugt Lammfleisch mit Öl und einer Dattelpaste eingerieben und in Bananen- bzw. Palmenblätter gepackt und anschließend für mindestens einen Tag in einem unterirdischen Loch gegart. Fischliebhaber sollten unbedingt „Mashuai“ probieren, ein Reisgericht mit gegrillter Königsmakrele, einer sämigen Zitronensoße und aromatischen Gewürzen. Weitere typische Hauptgerichte sind „Al Qabool“ (Reisgericht), „Harees Laham“ (Brei aus Fleisch und Weizen), „Dal“ oder „Mishkak“ (gegrillte Fleisch-Spieße mit würziger Sauce).
Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss: so zum Beispiel das aus Butter, braunem Zucker, Weizenstärke, Nüssen und Gewürzen bestehende „Halwa“. Dazu wird häufig „gahwa“ – arabischer Kaffee mit Kardamom – gereicht. Laban, ein erfrischendes Getränk aus Jogurt, Buttermilch und Gewürzen, wird auch gerne getrunken.
Fotos: Botschaft von Oman/pixabay/pexels/unsplash
Oman
Steckbrief
Ländername: Sultanat Oman
Hauptstadt: Maskat
Fläche: 309.500 km²
Einwohner: ca. 5 Millionen
Amtssprachen: Arabisch
Währung: Omani Rial
Nationalfeiertag: 18. November
Staatsoberhaupt: Seine Majestät Sultan Haitham bin Tariq


