Das Projekt Apfelbaum im 17. Bezirk will Wohn- und Lebensraum für gelebte Inklusion und Gemeinschaft schaffen. Ende 2023 soll es eröffnen – SOCIETY hat vorab schon einmal mit Projektinitiator und Geschäftsführer der Liv-Gruppe, Dr. Clemens Rauhs gesprochen.
Sie sind Projektinitiator von Apfelbaum. Wie ist die Idee zu diesem visionären Projekt entstanden? und an welche Personen richtet es sich?
Inspiriert hat mich mein ältester Sohn Johannes, der von Geburt an eine relativ komplexe Behinderung hat. Ich habe mir häufig den Kopf darüber zerbrochen, wie und in welchem Umfeld er später einmal wohnen und arbeiten wird. Ich war außerdem einige Jahre lang Leiter des Elternvereins einer öffentlichen Sonderschule und habe dort realisiert, dass es einen massiven Bedarf an Einrichtungen und Lebensmöglichkeiten gibt.
Wie kam das Projekt zu seinem Namen?
Der Apfel ist die österreichische Frucht mit einer sehr hohen Biodiversität und Vielfalt. Das lässt sich auch auf die Menschen ummünzen.
An wen richtet sich das Vorhaben Apfelbaum?
Es liegt natürlich ein gewisser Fokus auf Menschen mit Behinderungen und älteren Personen, aber das Projekt richtet sich ebenso an „ganz normale Familien“ – es ist sozusagen für dich und mich und jedermann. Die Menschen ohne Behinderung sollten aber ein gewisses Maß an Bereitschaft mitbringen, sich in das Projekt einzubringen, schließlich steht bei Apfelbaum nicht nur das leistbare Wohnen im Vordergrund, sondern vor allem eben die Gemeinschaft.
Renderings: (c) Werbeagentur JAMJAM
Wie kann man sich den Entwicklungsprozess dieses Projektes vorstellen und in welchem Stadium befindet es sich gerade? Inwiefern könnte dieses Vorhaben auch Vorbild für zukünftige Bauprojekte sein?
Wir sind mit der Ausführungsplanung weitestgehend fertig und bereiten jetzt gerade die Ausschreibung für die Vergabe der Bauaufträge vor.
Unser Projekt ist relativ komplex, weil es dabei eben um mehr geht als nur um leistbares Wohnen, vielmehr sehen wir darin einen gesellschaftspolitischen Auftrag. Ich glaube zum Beispiel, dass keiner der älteren Menschen gerne in ein Altersheim geht, sondern viel lieber in einer Gemeinschaft leben würde. In zukünftigen Projekten sollte dies auch zunehmend berücksichtigt werden.
Mit dem Projekt Apfelbaum soll ein „Dorf in der Stadt“ errichtet werden – wie werden die Flächen und Wohnbereiche konzipiert sein, um dieses „Dorf-Gefühl“ entstehen zu lassen?
Im Wesentlichen gibt es „normale“ Wohnungen, zwischen denen immer wieder auf einer Geschossebene eine Art Wohnverbund durch Gemeinschaftsbereiche geschaffen wird. Am gesamten Areal wird es ebenfalls Gemeinschaftsflächen geben: Küchen, Bewegungsräume, eine Orangerie, Gartenflächen und sogar eine Bocciabahn werden errichtet. Das ermöglicht Treffen außerhalb des eigenen Wohnraums.
Um das Gemeinschaftsgefühl zwischen den BewohnerInnen zu fördern, müssen Möglichkeiten für Treffen und Angebote „zum Rausgehen“ geschaffen werden.
Infobox:
Website: www.apfelbaum.at
E-Mail: info@apfelbaum.at
Bei Interesse an der Anmietung einer Gewerbefläche wenden Sie sich an:
Liv Immobilienvermarktung GmbH
T: +43 1 402 15 15
E: liv@liv.at
W: liv.at/worx