Yetnebersh Nigussie erhält „Alternativen Nobelpreis“

Yetnebersh Nigussie, Menschenrechtsexpertin der Fachorganisation „Licht für die Welt“, erhält den „Alternativen Nobelpreis“, die Auszeichnung für die „Gestaltung einer besseren Welt“. Sie wird für ihre inspirierende Arbeit im Kampf für die Rechte und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet.

„Es ist eine riesige Ehre für mich, den hoch angesehenen Right Livelihood Award zu erhalten. Das ist ein starkes Signal und schafft Antrieb für alle, die sich für Inklusion und die gleichberechtigte Mitbestimmung von Menschen mit Behinderungen in allen Bereichen des Lebens einsetzen. Mit tiefer Überzeugung widme ich diesen Preis all jenen Menschen, die nicht dieselben Chancen haben wie andere“, so Nigussie.

Yetnebersh Nigussie ist eine 35-jährige äthiopische Juristin, zweifache Mutter und herausragende Kämpferin für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, wie sie in der UN-Konvention verankert sind. Nigussie wurde im Alter von fünf Jahren blind. Sie wuchs in einer ländlichen Gegend in Äthiopien auf und konnte einer dort üblichen frühen Ehe entfliehen, weil sie aufgrund ihrer Behinderung als ungeeignet für eine Heirat betrachtet wurde. Ihre Mutter schickte sie stattdessen in die Schule.

Bereits in ihren Schul- und Studienjahren engagiert sich die promovierte Juristin ehrenamtlich für gesellschaftliche Veränderung und Gerechtigkeit. Mit 24 Jahren gründet sie gemeinsam mit anderen Landsleuten das Äthiopische Zentrum für Behinderung und Entwicklung. Als Selbstvertreterin für Menschen mit Behinderungen nimmt sie 2016 und 2017 am High Level Political Forum bei den Vereinten Nationen in New York teil und setzt sich mit Nachdruck für eine Welt für alle ein.

Nachdem sie Licht für die Welt schon als Botschafterin vertreten hatte, verantwortet sie seit 2016 den Bereich Inklusion und Rechte von Menschen mit Behinderungen und vertritt die Organisation damit auch international.

 

Fotos: Light for the World/Thomas Meyer/Florian Platter/ECCD