Kulturtipp: Ausstellung „Figurescapes“ von Mag. Bettina Kirisits und Dr. Alexander Jungmeister

Bettina Kirisits ist eine vielfältige Künstlerin, anlässlich ihrer Ausstellung „Figurescapes“, die am 8. Juni 2018 eröffnet wird, hat SOCIETY ihr einige Fragen zu ihrem künstlerischen Werdegang gestellt.

Sie beschäftigen sich seit 2011 intensiv mit der Malerei und dem Zeichnen und haben einschlägige Ausbildungen und Malstudien sowohl im Inland als auch im Ausland bei namhaften Dozenten absolviert. Seit Jänner 2018 sind Sie in der Meisterklasse „Figur“ bei Stefan Bachmann, Georg Kleber, Lucy MacGillis, Bogdan Pascu, Lucia Riccelli, Piotr Sonnewend und Martin Veigl. Sie kommen allerdings als Partnerin in einer Wiener Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus einer ganz anderen Richtung. Was war der Auslöser für Sie, sich mit Kunst auseinanderzusetzen?

Kunst hat mich schon immer interessiert und ich komme aus einer Familie, wo Kreativität stets gefördert wurde. In der Schule habe ich an Zeichenwettbewerben mitgemacht und sehr oft den 1. Platz belegt. Schon in meiner Kindheit liebte ich es in Museen zu gehen und ich kann mich sehr gut daran erinnern, dass ich im Kunsthistorischen Museum als 13-jährige vor Tizian und Caravaggio gestanden bin und mich gefragt habe: „Wow, wie kann man so etwas erschaffen?“

Bei mir gab es stets den Wunsch eine künstlerische Grundausbildung zu machen, die ich dann im Herbst 2011 begann. Ab diesem Zeitpunkt realisiere ich dies Schritt für Schritt, beginnend mit einem zweijährigen Intensivlehrgang für Malerei, dann drei Jahre Angewandte sowie Ausbildungen im Ausland (Italien, Tschechien und Deutschland). Derzeit studiere ich in einer Meisterklasse „Figur“ in Wien. Diesen Sommer werde ich in Deutschland bei den Zhou-Brothers studieren, die nur einmal im Jahr aus Chicago nach Europa kommen, um zu unterrichten.

Ich trage so viel Leidenschaft für Kunst in mir, dass es schon wie eine Sucht ist, ständig weitermachen zu wollen, die Kunst nicht nur passiv zu genießen sondern sich auch aktiv intensiv damit auseinander zu setzen – künstlerisch tätig zu sein und die wunderbare Energie richtig zu kanalisieren. Kunst macht mich einfach glücklich und existent und ich bin hier in einer ganz anderen Welt, als in der Steuerberatungskanzlei. Rechtstexte und deren praktische Umsetzung bestimmen sonst meinen Alltag. Die Kunst lockert das total auf und bereichert mein Leben noch mehr. Ich kann ohne Kunst einfach nicht mehr sein und alles was ich im Zusammenhang mit der Kunst tue, bereitet mir die größte Freude.

Woher nehmen Sie die Inspirationen für Ihre Arbeiten, haben Sie wiederkehrende Themen, mit denen Sie sich besonders beschäftigen und in inwiefern hat sich Ihr künstlerischer Ausdruck mit den Jahren verändert?

Grundsätzlich werde ich immer und überall im Alltag, auf Reisen und durch meine Träume und Phantasien inspiriert. Es gibt auch sehr oft Impulse von meinen Lehrern. Zu Beginn kämpfte ich mit dem Material, was passiert, wenn man damit arbeitet, die verschiedenen Techniken, mit dem Mischen von Farben, mit der Komposition, mit Proportionen und Perspektiven – mit einfach Grundlegendem. Man arbeitet sehr kopflastig, überlegt, möchte nichts „falsch“ machen. Dann begann ich mich auf ein Thema zu konzentrieren – den Akt und den Menschen. Meine Bilder waren zuerst eher gegenständlich, jetzt entstehen immer öfter abstraktere Kompositionen. Darin finden sich aber immer figurative Elemente. Ich arbeite vermehrt intuitiv, lasse die Dinge spontan entwickeln und reflektiere im Nachhinein darüber. Für mich entstehen dann die besten Sachen – das ist auch meine Vision von Kunst und daraus ziehe ich dann auch meine Schlüsse und weitere Ideen.

Sie haben sowohl Bilder, als auch graphische Arbeiten, Drucke, Zeichnungen sowie Installationen in Ihrem künstlerischen Portfolio, woher kommt diese Bandbreite bzw. haben Sie ein Medium, in dem Sie sich besonders wohl fühlen?

Kunst zu machen fühlt sich für mich sehr natürlich an und wenn man anfängt künstlerisch tätig zu werden, dann probiert man einfach sehr viel aus. Man ist neugierig, es macht Spass mit Materialien und Techniken zu experimentieren. Dadurch entstehen auch die spannendsten Bilder. Ich habe viele Ideen und möchte einfach viel ausprobieren. Am wohlsten fühle ich mich im Moment aber bei Zeichnungen mit Tusche. Tuscheelemente finden sich daher auch in sehr vielen Arbeiten von mir.

Ihre Arbeiten werden bei der Vernissage „Figurescapes“ am 8. Juni 2018 zu sehen sein. Können Sie uns etwas über die ausgestellten Werke und das Programm des Abends erzählen?

Es werden Bilder, Zeichnungen, Skulpturen bzw. Objekte, Fotografien und Installationen zu sehen sein. Die Ausstellung fokussiert auf jene Arbeiten, bei denen figurative Themen im Mittelpunkt stehen – manche drastisch reduziert, einige gegenständlich, andere dekonstruiert und neu in Szene gesetzt. „Figurescapes“ mache ich gemeinsam mit meinem befreundeten Schweizer Künstler Alexander Jungmeister. Er ist Professor an der Universität Luzern und hat sehr ähnliche Zugänge zur Kunst, wie ich. Wir haben uns auf der Internationalen Sommerakademie für Bildende Künste und Medien in Venedig in der Meisterklasse Malerei kennengelernt und wussten relativ schnell, dass wir in Wien gemeinsam eine Ausstellung machen werden. Alexander Jungmeister macht vorwiegend Fotografien und Skulpturen und ist ein phantastischer Wortkünstler. Ich finde mich eher in Bildern, Zeichnungen und kleinen Bild-Objekten. Es wird eine gemeinsame Installation zu sehen sein und eine eigene von mir. Und – was ein ganz spannender Prozess für uns beide Künstler war – einige Bilder, die gemeinsam entstanden sind. Lassen Sie sich überraschen. Unser Motto des Vernissageabends ist „art meets management“. Die alte Backsteinfabrikshalle der Firma Dietzel Univolt ist nicht nur ein toller Raum, um Kunstwerke auszustellen, sondern auch ein guter Ort, um Netzwerke auf- und auszubauen, sich in schöner künstlerisch gestalteter Atmosphäre auszutauschen und daher eine Brücke zwischen Kunst und Wirtschaft zu schlagen. „Figurescapes“ wird dann auch in der Schweiz zu sehen sein.

Die Ausstellung „Figurescapes“ findet in den Räumen der Firma Dietzel Univolt statt. 

  1. Haidequerstraße 3-5
    A – 1110 Wien/ Österreich

Die Ausstellung ist geöffnet ab Freitag, 8. Juni 2018, 19.00h, Türöffnung ab 18.30h.

Anmeldungen bitte bis 31. Mai 2018 unter: event@hhp.eu

Galerieöffnungszeiten 

Samstag, 9. Juni von 10.00 – 18.00h

Sonntag, 10. Juni von 10.00 – 14.00h

Matinée

Sonntag, 10. Juni 2018 ab 11.30 Uhr

www.ab-artscapes.biz

Foto: Dr. Alexander Jungmeister

3 Comments
  1. Was für eine faszinierende Frau!
    Und ein Portrait on ihr, das mich sehr neugierig auf die Ausstellung. Ich hoffe, es wird eine Gelegenheit geben Frau Kirisits persönlich zu begegnen. Danke für diesen spannenden Kulturtipp!
    J. Lang